Samstag 20. September 2025

Weltmissionssonntag rückt Philippinen in den Mittelpunkt

Friedhofskinder auf den Philippinen

Die Philippinen stehen heuer im Mittelpunkt des traditionellen Weltmissionssonntags, der am 18. Oktober 2015 begangen wird. Weltweit wird in den Pfarren für kirhcliche Projekte gesammelt, die besonders Benachteiligte unterstützen.

Auf den Philippinen, dem größten katholischen Land Asiens, leben 24 Millionen Menschen unter der Armutsgrenze. Sr. Anne Healy und der Steyler Missionar Eugene Docoy kümmern sich seit Jahren um die Ärmsten der Armen auf den Philippinen. Seit drei Wochen touren sie anlässlich des Weltmissionssonntags in Österreich durch Schulen und Pfarren und geben Einblicke in ihre Arbeit.

 


© Missio Österreich


Das Land sei geprägt von einem krassen Gegensatz zwischen einer kleinen reichen Oberschicht und riesigen Slums, in denen ein Viertel der 100 Millionen Einwohner der Inselgruppe lebten, so Pater Eugene bei der Pressekonferenz. "Missio" unterstützt auf den Philippinen zahlreiche katholische Priester, Ordensleute und Missionare aktiv: Sie führen ein großes Netzwerk an Schulen, Spitälern und Universitäten, unterrichten Kinder, kümmern sich um vorbestrafte Jugendliche oder bieten Straßenkindern Schutz. Statt Almosen zu geben will man bedürftigen Menschen dabei helfen, sich über schulische und berufliche Ausbildung aus der Armut zu befreien.

 

 

Kampf gegen den Menschenhandel


Pater Eugene etwa leitet 30 Bildungs- und Sozialprojekte der Steyler Missionare. Der Orden hat sich auf dem Inselstaat dem Einsatz für Obdachlose, Straßenkinder, Drogenabhängige und Opfer von Menschenhandel verschrieben. Unter anderem versorgen die Priester und ihre Mitarbeiter alleinerziehende Mütter mit Medikamenten und Essen und sind auch in der Katastrophenhilfe - zuletzt nach dem Taifun "Haiyan" - aktiv tätig.

Aktuell liegt der Schwerpunkt ihres Engagements auf dem Kampf gegen den Menschenhandel. Betroffen seien vor allem junge Mädchen, die als Sexarbeiterinnen nach Korea oder Japan verkauft werden. "80 Prozent des Menschenhandel betreffen junge Mädchen. Weitere 19 Prozent werden als billige Arbeitskräfte in andere Länder verkauft, ein weiteres Prozent fällt dem Organhandel zum Opfer", so P. Eugene. Den Kampf gegen den unlauteren Handel bestreiten die Ordens-Brüder vor allem durch Informationskampagnen in den betroffenen ländlichen Gegenden. Anwerber reisten mit dem Versprechen auf schnelles Geld und ein gutes Leben durch die Dörfer, um vor allem junge Mädchen anzuwerben. "Wir erklären den Eltern, dass die Versprechen dieser Anwerber nichts wert sind?", so P. Eugene. 

 

Kinder auf den Philippinen. © Missio Österreich

 

Hilfe für "Friedhofskinder"


Um die "Friedhofskinder" in der zweitgrößten philippinischen Stadt, Cebu City, sorgt sich Provinzoberin Anne Healy von der Kongregation der "Sacred Hearts of Jesus and Mary": 90 obdachlose Familien mit 300 Kindern finden demnach Unterschlupf in einem verlassenen christlichen Friedhof. Die teils opulenten Grabmäler dienen den Familien als Wohnstätten - "sie kochen dort, waschen ihre Wäsche. Teilweise leben zwei bis vier Familie in einer Grabstätte", so Sr. Anne. Gemeinsam mit ihren sechs Mitschwestern besucht sie regelmäßig den Friedhof, motiviert Eltern, ihre Kinder zur Schule zu schicken, besorgt Schulgeld sowie Unterrichtsmaterialien und hält in einer drei Kapellen spirituelle Feiern und Inforveranstaltungen ab. Jeden Freitag verteilen die Schwestern Reis unter den "Friedhofsbewohnern".

In drei in Cebu City gelegenen Zentren unterhalten die Schwestern Tagesheime für Kinder zwischen drei und vier Jahren. Sie erhalten dort eine warme Mahlzeit und werden auf den Schulbesuch vorbereitet. Bei vielen fehle es nicht nur an Geld sondern auch an Dokumenten, die dafür gebraucht werden. Einmal in der Woche hält eine Lehrerin im Zentrum eine Infoveranstaltung für die Eltern der Kinder ab. Auch sie werden im Heim täglich mit Essen versorgt. "Wir haben hier auch einen Garten und eine kleine Werkstätte, in denen die Eltern kleine Rosenkränze herstellen und Pflänzchen ziehen, die sie dann verkaufen können." 

 

"Friedhofskinder" erhalten eine warme Mahlzeit. © Missio Österreich

 

Weltmissionssonntag


Der Weltmissionssonntag wird von "Missio" als "größte Solidaritätsaktion der Welt" beworben. Mehr als 1.100 der ärmsten Diözesen der weltweit über 2.500 Diözesen der katholischen Kirche befinden sich in den ärmsten Ländern der Welt. Die "Missio"-Sammlung zum Weltmissionssonntag ermöglicht erst die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in diesen ärmsten Diözesen der Welt. "Missio"-Nationalirektor Leo Maasburg erinnerte an die Verantwortung aller, die über die eigene Nation hinausgehe und "katholisch sei" - d.h. die ganze Welt umfassend. 

 


© Missio Österreich


Spendenkonto PSK:

Missio Päpstliche Missionswerke

IBAN: AT96 6000 0000 0701 5500

Online-Spenden und Informationen unter www.missio.at/wms

 

Zu Missio Oberösterreich

 

Kathpress

 

Bischöfe: Mission und sozialer Einsatz gehören zusammen

 

Die Verkündigung des Evangeliums und der Kampf gegen soziale Ungerechtigkeiten in der Welt gehören untrennbar zusammen. Darauf weisen die österreichischen Bischöfe in ihrem Hirtenwort zum kommenden Weltmissions-Sonntag (18. Oktober) hin. Mission gehöre untrennbar zur Identität der Kirche, so die Bischöfe, "weil es die wesentliche Aufgabe der Kirche und jedes einzelnen Getauften ist, allen Menschen Christus zu zeigen, die menschgewordene Liebe Gottes". Mission bedeute zugleich auch, "die Ursachen der tief verwurzelten Ungerechtigkeit zu erkennen und zu bekämpfen, weil sie in krassem Widerspruch zur Lehre Christi stehen".


Der Weltmissions-Sonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Welt und wird von den Päpstlichen Missionswerken ("Missio") durchgeführt. Am 18. Oktober wird weltweit in allen katholischen Pfarrkirchen für Bedürftige in Entwicklungsländern gebetet und gesammelt. Beispielland des heurigen Weltmissions-Sonntags sind die Philippinen. Die "Missio "-Sammlung sichert die materielle Grundversorgung und die Existenz der 1.100 ärmsten Diözesen. Sie stellt der Kirche vor Ort die nötigsten Mittel für ihre pastoralen und sozialen Aufgaben zur Verfügung.


Ein großes Problem sei auf den Philippinen der aus Armut geborene Menschenhandel, heißt es im bischöflichen Hirtenwort. Zehntausende Mädchen und junge Frauen aus armen Familien würden zur Ware von skrupellosen Menschenhändlern, die vor allem vom menschenunwürdigen Sextourismus profitierten, kritisieren die Bischöfe.
Dem halten sie entgegen: "Mutige Priester, Ordensleute und christliche Laien gehen in die Slums und zu den Müllhalden, sind den Menschen nahe und geben ihnen die Erfahrung, von Gott geliebt zu sein. Die Kirche betreibt mobile Schulen und gibt Straßenkindern ein Zuhause. Sie ist auf den Philippinen - und in weiten Teilen der Welt - tatsächlich eine arme Kirche bei und für die Armen."


Die Bischöfe erinnern weiters an den Besuch von Papst Franziskus auf den Philippinen zu Jahresbeginn. Von den rund 130 Millionen Christen Asiens seien gut 80 Millionen Filipinos. Dieses Land habe eine ganz "spezielle Berufung zur Mission" - vor allem in Asien," wo Millionen Menschen bis heute noch nie vom Evangelium der Liebe Gottes gehört haben".


1969 wurde auf den Philippinen das katholische "Radio Veritas" gegründet, das heute in 16 Sprachen in den gesamten südostasiatischen Raum ausstrahlt. Länder wie China, Myanmar, Vietnam und Kambodscha seien lange kommunistische Diktaturen gewesen, in denen den Christen jegliche Missionstätigkeit verboten wurde. Über "Radio Veritas" hätten die Menschen dennoch die Frohe Botschaft empfangen können, so die Bischöfe: "Heute noch wird dieser katholische Radiosender zu 80 Prozent von Menschen gehört, die nicht Christen sind, hier aber die Chance haben, der Botschaft Christi zu begegnen". Ohne die Spenden zum Weltmissions-Sonntag könnte "Radio Veritas" aber gar nicht existieren.

 

Kathpress

 

 

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