Sonntag 21. September 2025

Papst betete auf Petersplatz von Kindern gestalteten Kreuzweg

Petersplatz bei Nacht

Papst Franziskus hat am Karfreitagabend den traditionellen Kreuzweg in Erinnerung an das Leiden Jesu gebetet. Wegen der Corona-Pandemie fand die Feier nicht am römischen Kolosseum, sondern auf dem abgesperrten, nahezu menschenleeren Petersplatz statt. 

Für die Gestaltung des Kreuzwegs, der das Leiden Christi aus aktueller Perspektive nachvollzog, waren diesmal Kinder und Jugendliche verantwortlich. Pfadfinder aus Foligno im mittelitalienischen Umbrien sowie Erstkommunionkinder und Firmlinge einer römischen Pfarre trugen die Meditationstexte vor. Eine Gruppe Heimkinder aus verschiedenen Einrichtungen Roms steuerte Zeichnungen für die 14 Stationen der Via Crucis bei.

 

"Jesus, du weißt, dass auch wir Kinder Kreuze zu tragen haben, die weder leichter noch schwerer sind als die Kreuze der Erwachsenen", lauteten die in Form eines Dialoges mit Jesus formulierten Eröffnungsworte der Andacht, in der unter anderem auch an Kinder erinnert wurde, die ohne Essen oder Bildung auskommen müssen oder gezwungen sind, Soldaten zu sein.

 

 

 "Schenk uns die Hoffnung von Ostern"

 

Die folgenden verschiedenen Texte der Kinder und Jugendlichen beleuchteten die Kreuzwegstationen aus dem Blickwinkel von Erlebnissen und Karfreitags-Situationen, wie Kinder sie erleben: ein Schweigen zu einer Ungerechtigkeit aus Feigheit vor der Klasse, das Auslachen einer Schulkameradin, die schlecht liest, eine verlorene Partie Fußball, eine Unehrlichkeit, aber auch die Traurigkeit, wenn Eltern streiten.

 

Zur 13. Station, als Jesus vom Kreuz genommen wird, erinnerte sich ein Kind daran, wie sein Großvater in einem Krankenwagen weggebracht wurde und später am Coronavirus starb: "Ich konnte ihm nicht physisch nahe sein, mich nicht verabschieden oder ihm Trost spenden. Ich habe jeden Tag für ihn gebetet, so konnte ich ihn auf seiner letzten irdischen Reise begleiten."

 

"Herr, guter Vater, wenn wir auf unserem Lebensweg schwierige Geschichten sehen, dann schenk uns die Hoffnung von Ostern,  dem Übergang vom Tod zur Auferstehung", hieß es im letzten der von den Kindern vorbereiteten Gebete.

 

 

Kreuz aus Fackeln

 

Während der Via Crucis bildeten zahlreiche Bodenfackeln auf dem Petersplatz - aus der Luft betrachtet - ein überdimensionales Kreuz.  Der 84-jährige Papst betete die Meditationen von den Stufen des Petersdoms aus mit. Nach der Feier begrüßte Franziskus mehrere der mitwirkenden Kinder und schüttelte ihnen die Hände, ehe er sich in den Petersdom zurückzog.

 

Wegen nach wie vor hoher Infektionszahlen gelten in Italien wie zu Ostern 2020 zahlreiche Restriktionen und Ausgangssperren. Der Vatikan trägt die Regeln weitgehend mit, obwohl die meisten Bediensteten - auch der Papst selbst - inzwischen geimpft sind.

 

 

Zusätzliche Fürbitte in Pandemie

 

Bereits am frühen Karfreitagabend hatte der Papst im Petersdom des Todes Jesu gedacht. Den Gottesdienst feierten vor Ort etwa 150 Geistliche, Ordensfrauen und Laien verteilt auf mehrere Bankreihen bei. Die meisten trugen eine Schutzmaske.

 

Wie im ersten Corona-Jahr wurde eigens die Liturgie angepasst: Zur Reihe der zehn großen Karfreitagsfürbitten kam eine elfte hinzu - für alle Menschen, die unter der Pandemie leiden. Darin erbat die Gemeinde Trost und Kraft für Erkrankte, medizinisches Personal sowie Erlösung für die Verstorbenen.

 

 

Kardinal kritisiert Spaltungen

 

Der päpstliche Hausprediger, Kardinal Raniero Cantalamessa, kritisierte in seiner Ansprache "schuldhafte" Spaltungen innerhalb der Kirche. "Die katholische Brüderlichkeit ist verwundet!", sagte der Kapuzinerpater und forderte Gegenmaßnahmen. Nicht das Dogma, Sakramente oder die Ämterfrage sorgten für Zerwürfnisse unter Katholiken. Die eigentliche Ursache liege "in politischen Erwägungen, die sich zu Ideologien auswachsen". Dabei gerieten religiöse und kirchliche Belange zusehends aus dem Blick. In vielen Teilen der Welt sei dies bittere Realität, auch wenn es geleugnet werde.

 

"Das ist Sünde im wahrsten Sinne des Wortes", betonte Cantalamessa. Das Reich im Diesseits sei in manchen Herzen wichtiger geworden als das Reich Gottes. Um die Spaltungen zu heilen, müsse man aus dem Evangelium und von Jesus lernen. Zur Zeit Christi habe es ebenfalls starke politische Polarisierung gegeben. Doch er habe energisch allen Versuchen widerstanden, ihn auf die eine oder andere Seite zu ziehen. Das sei ein Beispiel für alle Hirten: Sie sollten sich um die ganze Herde kümmern, nicht nur um einen Teil. Der Kardinal rief alle Kirchenführer zu einer "ernsthaften Gewissensprüfung" auf. Man stehe vor der Wahl, die Gläubigen auf die jeweils eigene Seite zu führen - oder auf die von Jesus.

 

 

Auch Osternacht mit CoV-Beschränkungen

 

Am Karsamstag beginnt die Osternachtsfeier mit Franziskus, in der die Kirche der Auferstehung Jesu gedenkt, schon um 19.30 Uhr. Sie endet eine halbe Stunde vor der ab 22 Uhr in Rom geltenden Ausgangssperre. Die Messe am Ostersonntag und der in alle Welt übertragene Segen "Urbi et orbi" finden nicht auf dem Petersplatz, sondern in der vatikanischen Basilika statt.

 

Kathpress

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