Predigt zur Fatima Messe
Ausgehend von der Taufe eines kleinen Mädchens, die er am Tag der Predigt spenden konnte, entwickelt P. Paul Weingartner eine spirituelle Sicht des Sakraments der Taufe: In dieser treffen das Wirken und das Werk Gottes und das Mittun des Menschen zusammen. Menschliches Leben ist eine Gabe Gottes und die Gabe liebender Eltern. Wenn die Eltern auf Gott aufmerksam machen, wird das Kind sein Herz auf Gott hin offenhalten. Aus Gott geboren werden, das feiern wir in der heiligen Taufe.
Es beginnt alles ganz klein. P. Weingartner verwendet das Gleichnis, das der heutigen Sonntagslesung aus dem Buch Ezechiel entnommen ist: Gott selbst nimmt von der Zeder einen kleinen Zweig und pflanzt diesen im Heiligen Land ein, wo er zu einem Baum wird, der reiche Früchte trägt, ein Bild für einen Neuanfang, mit dem er dem im Exil lebenden Volk Mut macht. Diesen Neuanfang feiern auch wir in Maria, der Mutter Jesu, feiern wir in der Geburt Jesu. Bei Maria finden auch heute die Menschen Zuflucht, weil sie diejenige ist, die den wichtigsten Kontakt zum Gottessohn hat. Durch die Taufe wird jedem Menschen die Reinheit des Herzens gegeben, wie wir sie in Maria sehen. Von der Reinheit des Herzens hängt es auch ab, ob dein Gebet von Gott erhört wird. Aus der Taufgnade heraus können wir zu dieser Reinheit des Herzens kommen, wie wir sie bei der Mutter Jesu sehen.
Auch die zweite heutige Lesung aus dem 2. Korintherbrief des Apostels Paulus kann dazu wertvolle Impulse liefern. Paulus schreibt: „Wir suchen unsere Ehre darin, Gott zu gefallen.“ Wenn somit ein Mensch alles dafür tut, Gott zu gefallen, dann ist er auf
der Spur Mariens, ja auf der Spur zur Heiligkeit. Am besten findet dies seinen Ausdruck, wenn wir uns ihm schenken, zum Beispiel in der heiligen Eucharistie. Die Reinheit des Herzens werden wir einzig in der Gemeinschaft mit Jesus finden. So können wir aus der Niedrigkeit zur Größe geführt werden
Jesus spricht in Gleichnissen, und wir dürfen das Wort Gottes als den Samen verstehen, der in uns heranwachsen soll. Das Samenkorn hat etwas Großes in sich, aber es bedient sich einer Nahrung, die aus dem Erdreich kommt. Was das Heilige in uns dann sein wird, ist einerseits das von Gott Geschenkte und andererseits das aus der irdischen Welt Hervorkommende. Das Zusammenwirken Gottes mit den Menschen sehen wir am besten bei der Menschwerdung Jesu in Maria.
Wir bitten Gott, dass wir auf die Fürsprache Mariens die Gnade wahrnehmen, die Gott im Alltag schenkt. Gott wirkt durch unser Handeln, und wenn wir nichts dazu beitragen, hat es Gott schwer, Gnade sichtbar zu machen.
Der Prediger schließt mit einem Wort des heiligen Ambrosius: „Dem Fleische nach hat Jesus nur eine Mutter, dem Glauben nach hat er viele Mütter, weil wir alle Jesus zur Welt bringen, als Glaubende.“
- Hr. Prof. Beran Helmut